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Ökonomie und Bildung
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3.2.01 Lernen aus der Erfahrung Anderer – Fortschritt durch weltweiten Wissensaustausch

Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung sind Disziplinen, die in hohem Maße auf eine permanente Weiterentwicklung des theoretischen und praktischen Wissens angewiesen sind. Deutschland, das bereits auf viele Jahre Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung zurückblickt, kann und muss sein umfangreiches technisches und planerisches Know-how weltweit vermitteln. Denn der Erhalt der Lebensgrundlagen und der Schutz der Menschen vor Naturgefahren dürfen an nationalen Grenzen nicht haltmachen. Drei Beispiele aus dem Bereich der Wasserwirtschaft zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, Wissen an junge Wissenschaftler aus aller Welt weiterzugeben.

Deutsche Umweltexperten lehren in China

Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland bei Bildung und Forschung hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So wurde China zu einem wichtigen Partner der Bundesrepublik – sowohl gemessen an der Projektzahl als auch am Finanzvolumen. Dabei stehen vor allem zwei Ziele im Vordergrund: Zum einen geht es darum, mit dem Know-how deutscher Experten die Entwicklung des Umweltschutzes in China voranzubringen. Zum anderen soll der Transfer von umweltbezogenem Wissen deutsche Standards, Umwelttechnologien und -kenntnisse in China bekannt machen und deutschen Unternehmen den Weg speziell für den chinesischen Markt ebnen.

Als eine wichtige Maßnahme des Wissenstransfers wurde im Januar 2003 das Projekt „Einführung eines deutschen Zusatzstudiengangs Umweltwissenschaften in China“ gestartet. Künftige Entscheidungsträger und Fachleute aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung, die einen Bachelor-Abschluss vorweisen, sowie Master-Studenten erfahren darin eine auf deutsche Technologien und Normen zugeschnittene fachliche Vertiefung. Bausteine des Zusatzstudiums Umweltwissenschaften des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft (ISA) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen wurden in Master-Studiengänge zweier chinesischer Universitäten eingeführt. Deutsche Lehrende bieten dort Vorlesungsreihen zur Wasserwirtschaft und Abfallentsorgung an. Die 15 jahrgangsbesten Studierenden aus China werden zum Abschluss der Vorlesungsreihen nach Deutschland eingeladen, um beispielhafte deutsche Wassertechnologien und unsere wasserwirtschaftlichen Strukturen kennenzulernen.

ISA-Mitarbeiter im Einsatz an der Pekinger Tsinghua-Universität

ISA-Mitarbeiter im Einsatz an der Pekinger Tsinghua-Universität
ISA-Mitarbeiter im Einsatz an der Pekinger Tsinghua-Universität
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Austauschprogramm für deutsche und israelische Jungwissenschaftler

Probebohrung für einen Brunnen in der Judäischen Bergwüste nahe des Toten Meers im Rahmen eines Forschungsprojekts

Probebohrung für einen Brunnen in der Judäischen Bergwüste nahe des Toten Meers im Rahmen eines Forschungsprojekts
Probebohrung für einen Brunnen in der Judäischen Bergwüste nahe des Toten Meers im Rahmen eines Forschungsprojekts
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Seit 1974 besteht die Wassertechnologie-Kooperation zwischen dem BMBF und dem israelischen Wissenschafts- und Technologieministerium (MOST), in deren Rahmen bisher über 125 Forschungsprojekte durchgeführt wurden. Im Jahr 1999 wurde die Kooperation um das „Young Scientists Exchange Program“ (YSEP) ergänzt. Ziel ist es, junge Wissenschaftler zur Teilnahme an der deutsch-israelischen Kooperation im Bereich Wassertechnologie zu motivieren.

Inzwischen ist das Jungwissenschaftler-Austauschprogramm YSEP eine der tragenden Säulen der deutsch-israelischen Wassertechnologie-Kooperation geworden. Es richtet sich vor allem an Diplomanden, Graduierte, Doktoranden und Post-Docs und umfasst Forschungsaufenthalte von jeweils bis zu sechs Monaten bei Partnerinstitutionen in Deutschland und Israel. Insgesamt haben bis Ende 2011 70 Jungwissenschaftler (35 Israeli, 35 Deutsche) am Programm teilgenommen. Erfreulich ist die hohe Frauenquote von 50 Prozent.

Internationales Lehrmodul Hochwassermanagement

Extreme Hochwasserereignisse machen immer wieder die Notwendigkeit eines umfassenden Risikomanagements – in Deutschland und international – deutlich. Fachgebietsübergreifende Analysen der komplexen Hochwasserrisiken und die Abschätzung von Steuerungsmöglichkeiten stellen Forschung und Praxis vor erhebliche Herausforderungen. Die Hochschulausbildung kann durch ein geeignetes Lehrangebot zu einem ganzheitlicheren Problemverständnis junger Wissenschaftler und Experten beitragen. Dazu gehören einerseits die Zusammenhänge zwischen den hydro-meteorologischen Ursachen von Hochwasser und der sozialen, ökonomischen und ökologischen Vulnerabilität . Andererseits geht es um die Wirksamkeit von Vorsorgemaßnahmen und dem Katastrophenmanagement.

Dieses Ziel verfolgt das internationale Lehrmodul „Integrated Flood Risk Management“ (FLOODmaster), das an der Technischen Universität Dresden im Rahmen des Master- Programms Hydro Science and Engineering durchgeführt wird. Das internationale, englischsprachige Programm verknüpft natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen mit wirtschafts-, sozial- und planungswissenschaftlichen Erkenntnissen. Zielgruppen sind neben den Master-Studenten auch Studierende höherer Fachsemester sowie Graduierte. Eine spezielle E-Learning-Komponente spricht zudem auch Experten an, die ihr Wissen erweitern wollen. Für das Direkt- und Fernstudium werden Lehrmaterialien im Internet bereitgestellt.

Das Studienkonzept besteht aus folgenden Komponenten:

  • Zwei Ringvorlesungen zu den Themen „Prozesse extremer Hochwasserrisiken“ sowie „Integriertes Hochwasserrisikomanagement“.
  • Drei Fokus-Workshops thematisieren die wichtigsten Fluttypen; ein Akteurs-Workshop, bei dem Entscheidungsträger aus der Praxis einbezogen werden, behandelt Konflikte bei der Entwicklung von Managementstrategien.
  • Eine mehrtägige Exkursion in ein hochwassergefährdetes Gebiet in Europa behandelt unter anderem transnationale Fragen.
  • Eine Studienarbeit zu einem konkreten Untersuchungsobjekt führt die theoretischen und methodischen Grundlagen aus den einzelnen Veranstaltungen zusammen.

Studenten beim Abschätzen des Hochwasserrisikos entlang der Elbe im Rahmen des River Flood Workshops in Dresden

Studenten beim Abschätzen des Hochwasserrisikos entlang der Elbe im Rahmen des River Flood Workshops in Dresden
Studenten beim Abschätzen des Hochwasserrisikos entlang der Elbe im Rahmen des River Flood Workshops in Dresden
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Das Modul wurde in enger Zusammenarbeit mit mehreren europäischen Hochschulen sowie Wissenschaftlern nationaler und internationaler Forschungsvorhaben entwickelt und von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Das Vorhaben ist aus der BMBF-Förderaktivität RIMAX (Risikomanagement extremer Hochwasserereignisse) in Kooperation mit dem EU-Forschungsprojekt FLOODsite (Integrated Flood Risk Analysis and Management Methodologies) entstanden. Heute ist diese universitäre Ausbildung als Doppelmodul Flood Risk Management Teil des internationalen Masterkurses Hydro Science and Engineering an der TU Dresden und damit ein Beispiel für die erfolgreiche Überführung eines BMBF-geförderten Vorhabens in die Praxis.

China
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
Aachen

Prof. Dr. Max Dohmann
Templergraben 55
52056 Aachen
Tel.: 02 41/80-2 66 24 (Sekretariat)
Fax: 02 41/87 09 24
E-Mail: kueppers@fiw.rwth-aachen.de
Internet: www.fiw.rwth-aachen.de
Förderkennzeichen: 02WA0418

Israel
PTKA-WTE Forschungszentrum Karlsruhe

Dr. Hans Joachim Metzger
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721/60 82 23 55
Fax: 0721/60 89 22 35 5
E-Mail: ehans-joachim.metzger@kit.de
Internet: www.ptka.kit.edu/wte
Förderkennzeichen: KIT1101-YSEP

International
TU Dresden
Institut für Hydrologie und Meteorologie

Prof. Dr. Christian Bernhofer
01062 Dresden
Tel.: 03 51/4 63-3 13 40
Fax: 03 51/4 63-3 13 02
E-Mail: christian.bernhofer@tu-dresden.de
Internet: www.floodmaster.de
Förderkennzeichen: 0330680
Water as a resource
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3.2.01 Lernen aus der Erfahrung Anderer – Fortschritt durch weltweiten Wissensaustausch

Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung sind Disziplinen, die in hohem Maße auf eine permanente Weiterentwicklung des theoretischen und praktischen Wissens angewiesen sind. Deutschland, das bereits auf viele Jahre Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung zurückblickt, kann und muss sein umfangreiches technisches und planerisches Know-how weltweit vermitteln. Denn der Erhalt der Lebensgrundlagen und der Schutz der Menschen vor Naturgefahren dürfen an nationalen Grenzen nicht haltmachen. Drei Beispiele aus dem Bereich der Wasserwirtschaft zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, Wissen an junge Wissenschaftler aus aller Welt weiterzugeben.

Deutsche Umweltexperten lehren in China

Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland bei Bildung und Forschung hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So wurde China zu einem wichtigen Partner der Bundesrepublik – sowohl gemessen an der Projektzahl als auch am Finanzvolumen. Dabei stehen vor allem zwei Ziele im Vordergrund: Zum einen geht es darum, mit dem Know-how deutscher Experten die Entwicklung des Umweltschutzes in China voranzubringen. Zum anderen soll der Transfer von umweltbezogenem Wissen deutsche Standards, Umwelttechnologien und -kenntnisse in China bekannt machen und deutschen Unternehmen den Weg speziell für den chinesischen Markt ebnen.

Als eine wichtige Maßnahme des Wissenstransfers wurde im Januar 2003 das Projekt „Einführung eines deutschen Zusatzstudiengangs Umweltwissenschaften in China“ gestartet. Künftige Entscheidungsträger und Fachleute aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung, die einen Bachelor-Abschluss vorweisen, sowie Master-Studenten erfahren darin eine auf deutsche Technologien und Normen zugeschnittene fachliche Vertiefung. Bausteine des Zusatzstudiums Umweltwissenschaften des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft (ISA) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen wurden in Master-Studiengänge zweier chinesischer Universitäten eingeführt. Deutsche Lehrende bieten dort Vorlesungsreihen zur Wasserwirtschaft und Abfallentsorgung an. Die 15 jahrgangsbesten Studierenden aus China werden zum Abschluss der Vorlesungsreihen nach Deutschland eingeladen, um beispielhafte deutsche Wassertechnologien und unsere wasserwirtschaftlichen Strukturen kennenzulernen.

ISA-Mitarbeiter im Einsatz an der Pekinger Tsinghua-Universität

ISA-Mitarbeiter im Einsatz an der Pekinger Tsinghua-Universität
ISA-Mitarbeiter im Einsatz an der Pekinger Tsinghua-Universität
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Austauschprogramm für deutsche und israelische Jungwissenschaftler

Probebohrung für einen Brunnen in der Judäischen Bergwüste nahe des Toten Meers im Rahmen eines Forschungsprojekts

Probebohrung für einen Brunnen in der Judäischen Bergwüste nahe des Toten Meers im Rahmen eines Forschungsprojekts
Probebohrung für einen Brunnen in der Judäischen Bergwüste nahe des Toten Meers im Rahmen eines Forschungsprojekts
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Seit 1974 besteht die Wassertechnologie-Kooperation zwischen dem BMBF und dem israelischen Wissenschafts- und Technologieministerium (MOST), in deren Rahmen bisher über 125 Forschungsprojekte durchgeführt wurden. Im Jahr 1999 wurde die Kooperation um das „Young Scientists Exchange Program“ (YSEP) ergänzt. Ziel ist es, junge Wissenschaftler zur Teilnahme an der deutsch-israelischen Kooperation im Bereich Wassertechnologie zu motivieren.

Inzwischen ist das Jungwissenschaftler-Austauschprogramm YSEP eine der tragenden Säulen der deutsch-israelischen Wassertechnologie-Kooperation geworden. Es richtet sich vor allem an Diplomanden, Graduierte, Doktoranden und Post-Docs und umfasst Forschungsaufenthalte von jeweils bis zu sechs Monaten bei Partnerinstitutionen in Deutschland und Israel. Insgesamt haben bis Ende 2011 70 Jungwissenschaftler (35 Israeli, 35 Deutsche) am Programm teilgenommen. Erfreulich ist die hohe Frauenquote von 50 Prozent.

Internationales Lehrmodul Hochwassermanagement

Extreme Hochwasserereignisse machen immer wieder die Notwendigkeit eines umfassenden Risikomanagements – in Deutschland und international – deutlich. Fachgebietsübergreifende Analysen der komplexen Hochwasserrisiken und die Abschätzung von Steuerungsmöglichkeiten stellen Forschung und Praxis vor erhebliche Herausforderungen. Die Hochschulausbildung kann durch ein geeignetes Lehrangebot zu einem ganzheitlicheren Problemverständnis junger Wissenschaftler und Experten beitragen. Dazu gehören einerseits die Zusammenhänge zwischen den hydro-meteorologischen Ursachen von Hochwasser und der sozialen, ökonomischen und ökologischen Vulnerabilität . Andererseits geht es um die Wirksamkeit von Vorsorgemaßnahmen und dem Katastrophenmanagement.

Dieses Ziel verfolgt das internationale Lehrmodul „Integrated Flood Risk Management“ (FLOODmaster), das an der Technischen Universität Dresden im Rahmen des Master- Programms Hydro Science and Engineering durchgeführt wird. Das internationale, englischsprachige Programm verknüpft natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen mit wirtschafts-, sozial- und planungswissenschaftlichen Erkenntnissen. Zielgruppen sind neben den Master-Studenten auch Studierende höherer Fachsemester sowie Graduierte. Eine spezielle E-Learning-Komponente spricht zudem auch Experten an, die ihr Wissen erweitern wollen. Für das Direkt- und Fernstudium werden Lehrmaterialien im Internet bereitgestellt.

Das Studienkonzept besteht aus folgenden Komponenten:

Studenten beim Abschätzen des Hochwasserrisikos entlang der Elbe im Rahmen des River Flood Workshops in Dresden

Studenten beim Abschätzen des Hochwasserrisikos entlang der Elbe im Rahmen des River Flood Workshops in Dresden
Studenten beim Abschätzen des Hochwasserrisikos entlang der Elbe im Rahmen des River Flood Workshops in Dresden
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Das Modul wurde in enger Zusammenarbeit mit mehreren europäischen Hochschulen sowie Wissenschaftlern nationaler und internationaler Forschungsvorhaben entwickelt und von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Das Vorhaben ist aus der BMBF-Förderaktivität RIMAX (Risikomanagement extremer Hochwasserereignisse) in Kooperation mit dem EU-Forschungsprojekt FLOODsite (Integrated Flood Risk Analysis and Management Methodologies) entstanden. Heute ist diese universitäre Ausbildung als Doppelmodul Flood Risk Management Teil des internationalen Masterkurses Hydro Science and Engineering an der TU Dresden und damit ein Beispiel für die erfolgreiche Überführung eines BMBF-geförderten Vorhabens in die Praxis.

China
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
Aachen

Prof. Dr. Max Dohmann
Templergraben 55
52056 Aachen
Tel.: 02 41/80-2 66 24 (Sekretariat)
Fax: 02 41/87 09 24
E-Mail: kueppers@fiw.rwth-aachen.de
Internet: www.fiw.rwth-aachen.de
Förderkennzeichen: 02WA0418

Israel
PTKA-WTE Forschungszentrum Karlsruhe

Dr. Hans Joachim Metzger
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721/60 82 23 55
Fax: 0721/60 89 22 35 5
E-Mail: ehans-joachim.metzger@kit.de
Internet: www.ptka.kit.edu/wte
Förderkennzeichen: KIT1101-YSEP

International
TU Dresden
Institut für Hydrologie und Meteorologie

Prof. Dr. Christian Bernhofer
01062 Dresden
Tel.: 03 51/4 63-3 13 40
Fax: 03 51/4 63-3 13 02
E-Mail: christian.bernhofer@tu-dresden.de
Internet: www.floodmaster.de
Förderkennzeichen: 0330680